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Handschrift
400 n. Chr.
VULGATA
In den ersten Jahrhunderten der Gemeinde wurden die Texte der biblischen Bücher meist in griechischer Sprache verbreitet. Im Römischen Reich stieg allmählich der Bedarf an lateinischen Übersetzungen. Bis zum Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. entstanden zahlreiche Übersetzungen von Bibelausschnitten in altlateinischer Sprache.
Bibel von Hieronymus
Die einheitliche Übersetzung der gesamten Heiligen Schrift wurde erst von Hieronymus vorgenommen, bekannt als Eusebius Sophronius Hieronymus. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und wurde in Stridon in der römischen Provinz Dalmatia geboren. Im Jahr 365 fing er ein Theologiestudium an und bekehrte sich zum Christentum. Später begann er, Hebräisch, Aramäisch und Griechisch zu studieren. Während eines Aufenthalts in Antiochia im Jahr 379 wurde Hieronymus von Paulinus zum Seelsorger ernannt. Zudem wurde er zum vertraulichen Sekretär und Bibliothekar des Bischofs Damasus. Dieser beauftragte ihn mit einer Revision der ins Lateinische übersetzten alt- und neutestamentlichen Texte. Schließlich vollendete Hieronymus die Übersetzung des gesamten Alten Testaments aus dem Hebräischen und vereinheitlichte die Übersetzung der neutestamentlichen Schriften. Dieser Arbeit widmete er den Rest seines Lebens, während er in einem Kloster in Bethlehem lebte.
Quelle der Übersetzungen
Mit der Zeit, als die lateinische Sprache immer gängiger wurde und das Altlatein aus dem Gebrauch kam, erlangte Hieronymus' Vulgata in der westlichen Kirche Akzeptanz und wurde letztendlich zur Quelle aller späteren römisch-katholischen Übersetzungen. Seit dem Übergang des 7. zum 8. Jahrhundert n. Chr. stellte diese Übersetzung die am häufigsten genutzte Bibelversion im Schrifttum und der Liturgie der westlichen Kirche dar. Sie dominierte über weitere Jahrhunderte hinweg, bis Übersetzungen in die verschiedenen Landessprachen auftauchten. Das erste gedruckte Buch der Welt war die lateinische Herausgabe der Vulgata von Hieronymus.